Das Schaufenster ist die Visitenkarte eines Geschäfts. Der erste Eindruck zählt: Produkt, Stil, Farben

wie auch die Gestaltung an sich entscheiden darüber, wie sich der potenzielle Kunde verhält.

Schaufenster im LED UV Druck

Schaufenster im LED UV Druck

4-Layer-Folie im Schaufenster

Das Schaufenster zieht den Blick auf spezielle Kleidungsstücke

Das Schaufenster ist im Verhältnis zur gezeigten Ware, die Sonnenbrillen, sehr groß.

Wie gestaltet man ein Schaufenster?

Schaufenstergestaltung – Eine Übersicht:

Ein Schaufenster soll Passanten stoppen und ihre Neugierde wecken. Ziel ist, potenzielle Kunden auch INS Geschäft zu ziehen. Damit dies gelingt, wird bei der Schaufenstergestaltung auf das ABC der Gestaltung und auf Erkenntnisse aus der Verkaufspsychologie gesetzt. Wer hier anfängt zu dekorieren, hat leider verloren, denn: Dekoration lenkt von der Ware ab. Das Schaufenster soll aber den Fokus auf die Ware lenken und sie so präsentieren, dass Betrachter neugierig werden und das Geschäft betreten. Chantal Sebrantke erläutert Ihre Erfahrungswerte aus 10 Jahren Berufserfahrung im Bereich der Schaufenstergestaltung.

1. Wer ist die Zielgruppe?

Das Schaufenster soll die ausgewählte Zielgruppe direkt ansprechen. Daher gilt es zunächst zu klären, wen man mit seinen Produkten erreichen möchte und im zweiten Schritt, auf was diese Zielgruppe anspringt. Kenntnisse über die Zielgruppe entscheiden also, welche Produkte im Schaufenster gezeigt werden und welche Anordnung attraktiv auf sie wirkt. Auch der zu wählende Stil, die Farbauswahl und die Formensprache werden entsprechend angepasst.

2. Welche Ziele will ich mit dem Schaufenster erreichen?

Es mag kurios klingen – aber es gibt tatsächlich verschiedene Unternehmensziele, die mit einem Schaufenster erreicht werden können. Unterstützend sollte ein Blickfang integriert sein, der die Aufmerksamkeit auf sich zieht und Neugierde weckt. Letztere so intensiv, dass sich Passanten entscheiden, ins Geschäft einzutreten. Das Schaufenster erweckt also eine Erwartungshaltung, dass es im Geschäft eine weitere Produktauswahl gibt, die dem eigenen Geschmack zusagt. Bei Neueröffnungen oder Rebranding-Kampagnen kann das Schaufenster zusätzlich das Ziel haben, den Bekanntheitsgrad des Geschäfts zu steigern. Oder das Schaufenster wird mit einem klaren Fokus auf ein Hauptprodukt gestaltet, sodass mit einem höheren Abverkauf des gezeigten Produktes gerechnet werden kann. Bei Angeboten oder Neuheiten ist es beispielsweise sinnvoll, mit einem Fokus zu arbeiten. Soll hingegen der Bekanntheitsgrad gesteigert werden, darf eine Schaufenstergestaltung gerne aufwendiger sein. Hier wollen wir aus dem Rahmen fallen, aber trotzdem attraktiv für die primäre Zielgruppe sein. Dafür eignen sich zum Beispiel starke Themenfenster, ein auffälliger Einsatz von Farbkombinationen oder auch ein besonders ausgefallener Blickfang.

3. Produktwahl

Bevor ein Schaufenster gestaltet wird, muss entschieden werden, welche Produkte angeboten werden sollen und welche Zielgruppe mit den Produkten erreicht werden. Sinnvoll ist, ein Hauptprodukt/ eine Hauptproduktserie anzubieten und dies in den Fokus zu stellen. Wenn Sie ein bestimmtes Produkt stärker abverkaufen wollen, wird das Hauptprodukt in den Fokus der Anordnung gebracht. Es bildet den Schwerpunkt der Gestaltung. Mithilfe eines Blickfangs kann zusätzlich die Aufmerksamkeit gesteigert werden. Positionieren Sie beispielsweise das Hauptprodukt und den Blickfang zusammen im natürlichen Schwerpunkt der Anordnung, ist die Aufmerksamkeit garantiert.

4. Welchen Aufbau wählen wir?

Je nach Größe des Schaufensters und Art des Hauptproduktes sind unterschiedliche Anordnungen zu empfehlen. Beispiele sind hier der Goldene Schnitt oder das Gestaltungsdreieck. Diese gelten als „natürliche“ Aufbauarten, die für die breite Masse an Westeuropäern attraktiv wirkt. Die Anordnung soll den Passanten dabei helfen, sich im Schaufenster zu orientieren. Diese Blickführung sollte sich dabei immer der primären Laufrichtung anpassen.

5. Welche Zusatzprodukte ergeben Sinn?

Wichtige Faustregel: Sie wollen Ihre Ware verkaufen und keine eigene Deko zur Schau stellen!

Daher gilt: Schmücken Sie das Schaufenster mit Ihrer Ware und verwenden Sie so wenig Dekorationsartikel wie nötig. Zu viel Dekoration lenkt eher ab oder suggeriert den Passanten, dass es in dem Geschäft Dekorationsartikel zu kaufen gibt. Dieser Fall tritt häufiger ein als viele denken: Da werden Passanten aufgrund einer ansprechenden Schaufenstergestaltung in das Geschäft gezogen und erfahren dann enttäuscht, dass das Geschäft völlig andere Waren verkauft. Generell gilt: Weniger ist mehr. Zu viele Zusatzprodukte lenken ab und die Fokussierung auf das Hauptprodukt geht ein Stück weit verloren.

6. Welche Stimmung soll das Schaufenster vermitteln?

Es gilt nun, das Haupt- und die Zusatzprodukte in Szene zu setzen. Dies geschieht durch die Anordnung, der getätigten Farbauswahl und durch die gewählte Formensprache. Sie vermittelt eine konkrete Stimmung (beispielsweise die Farbe Rot für Weihnachten). Dabei können Sie ein übergeordnetes Thema verfolgen. Erst im letzten Schritt werden passende Dekorationsartikeln hinzugefügt.

7. Optional: Schaufensterbeschriftung

Wenn Sie den zu erreichenden Effekt verstärken wollen, kann ergänzend zum vorangegangenen Schritt eine passende Schaufensterbeschriftung erfolgen. Hier gibt es breite Möglichkeiten von einem kleinen Logo in der Ecke, um das eigene Branding voranzutreiben bis hin zu der Gestaltung unterstützender Motive.

8. Beleuchtung

Wenn nicht schon im Schritt 7 erfolgt, sollten Sie ein Beleuchtungskonzept verwenden. Mithilfe der passenden Lichtsetzung unterstützen Sie die Blickführung visuell und verstärken die Stimmung beziehungsweise das Thema des Schaufensters. Zudem wird das Schaufenster in den Abendstunden und der Nacht zum Blickfang. Wenn Sie punktuellen Spots verwenden, kann die Blickführung optimal unterstützt werden.

9. Rhythmus/Wechsel der Schaufenstergestaltung

In der Innenstadt lohnt es sich, spätestens nach 4 Wochen eine neue Gestaltung vorzunehmen. Je nach Standort und Frequenz der Passanten variiert der optimale Zeitpunkt jedoch. Außerhalb von Stadt(teil)zentren können längere Rhythmen erfolgen. Bei der passenden Anordnung und Zusammenstellung der Objekte im Schaufenster ist es hilfreich, Kenntnisse der Verkaufspsychologie einfließen zu lassen:

  • Wie orientiert sich der Passant in der Gestaltung?
  • Was wirkt auf die breite Masse attraktiv?
  • Welche Farbwirkung unterstützt das Hauptprodukt am stärksten?
  • Wie arbeite ich einen Blickfang ein?

Schaufenster mit Schaufensterbeschriftung

Es gibt viele Möglichkeiten, eine ansprechende Schaufensterbeschriftung zu integrieren. In den bildlichen Beispielen unterstützt die Schaufensterbeschriftung die Gesamtgestaltung. Das Schaufenster des Brillengeschäfts ist im Verhältnis zur gezeigten Ware, die Sonnenbrillen, sehr groß. Daher ist es umso wichtiger, einen klaren Aufbau und einen eindeutigen Fokus zu setzen. Die Beklebung auf dem Schaufenster fungiert als Blickfang – so wirkt das Schaufenster bereits von Weitem attraktiv und Blicke werden angezogen. Das Thema und das Hauptprodukt werden visuell unterstützt.

Dennoch steht die gezeigte Ware im Vordergrund. Durch den genutzten Aufbau, dem Gestaltungsdreieck, wirkt der Aufbau auf die breite Masse attraktiv. Durch den Stil, Farben und Formen der Gestaltung wird die Kernzielgruppe der Gestaltung direkt angepasst.

Übrigens: Sie müssen nicht bei jeder Gestaltung die gleiche Zielgruppe ansprechen. Die Ansprache kann mit jedem Schaufenster variieren, um verschiedene Zielgruppen auszutesten. Es sollte nur nie versucht werden, gleichzeitig mehrere Zielgruppen anzusprechen, denn das klappt nicht! Diese fühlen sich dann nicht abgeholt.

Der Nachteil an dem gezeigten Beispiel ist die Kurzlebigkeit der Beschriftung. Daher eignet sich diese Art der Integration eher für Schaufenster, dessen Ziel das Gewinnen von Bekanntheit ist. Um das eigene Branding voranzutreiben, ist ein kleineres Logo im unteren Eckbereich langfristig denkbar. So kann das Image gestärkt werden und die Gestaltung der Schaufenster kann unabhängig davon geschehen.

Vorbereitung der Gestaltung

Oft sind es die kleinen Dinge, die den großen Unterschied machen.

So ist zum Beispiel von festen und großen Warenträgern generell abzuraten. Ein Schaufenster lebt davon, Vitalität zu zeigen – ein immer neuer Ausdruck in den Gestaltungen ist zwingend notwendig, um immer wieder neu in die Aufmerksamkeit von Passanten zu kommen.

Dennoch sind flexible und unauffällige Warenträger wichtig. So kann auf viel Deko verzichtet und ein ansprechender Aufbau gestaltet werden, der den Fokus auf die Ware zieht.

Erfolgsmessung

Ob und inwiefern Ihre Schaufenstergestaltung erfolgreich war, kann - nein, sollte, gemessen werden. Damit Sie einen Vergleich besitzen, sollten Sie vorab Daten zu unterschiedlichen Produkten sammeln.

  • Sie können beispielsweise messen, ob bestimmte Produkte oder Produktgruppen stärker abverkauft wurden.
  • Ein Blick auf den Durchschnitts-Bon oder der Frequenz an Besuchern im Geschäft verrät ebenso mehr.
  • Über einen QR-Code und einen passenden Gutschein können Sie die Interaktivität messen

Es lohnt sich, seine Besucher genauer unter die Lupe zu nehmen. Wer sind meine Besucher? Wer ist meine definierte Zielgruppe in der Schaufenstergestaltung? Das Schaufenster ist ein Marketinginstrument. Angesiedelt im Marketing, gilt auch hier: Testen! Teste verschiedene Zielgruppen, Stile, Farbkombinationen, Elemente der Verkaufspsychologie und Produkte.

Kombiniert mit der passenden Erfolgsmessung wird Ihr Schaufenster zum Erfolg!